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STRANDSTRAßE
ALT-HOCHWACHT

1.Preis

Art

Status

Zeitraum

Team mit

Wettbewerb, 1. Preis

abgeschlossen

2023

Ottl.la

Alt-Howacht

2,5 HA

70% Wohnen

30% Gewerbe

10.000m2

Ort

Grundstücksgröße

Nutzung

BGF

Leitidee

Vom kleinen Fischerdorf zum bescheidenen Ostseebad - Alt-Hohwacht ist geprägt von seiner Geschichte.

Kleinteilige Strukturen, vielfältige Fassaden und diverse Dachlandschaften prägen den städtebaulichen Entwurf und  ermöglichen einen wiedererkennbaren und maßstabsgerechten Charakter. Durch neue Wege und Öffnungen entsteht eine starke landschaftliche Verbindung, welche den Ort in seine besondere Umgebung einbettet.

Zur Stärkung und Erhaltung der individuellen Qualitäten wurden 7 Grundprinzipien speziell für die nachhaltige und behutsame Entwicklung des Ostseebads Alt-Hochwacht entwickelt. Sie bilden das Grundgerüst der städtebaulichen Neugestaltung: 

1. Diverse Typologien und wechselhafte Dachlandschaften

2. Kleinteilige Gebäudestrukturen

3. Belebte Erdgeschosse

4. Robuste Vegetation

5. Entsiegeln und "verstecktes Parken"

6. Dauerwohnen

7. Nützliche Dächer

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Diagramme.gif

Die Strandstraße wird durch dicht an den Straßenraum gesetzte Gebäude klar gefasst und definiert so die öffentliche Achse zur Ostsee. Wechselnde Dachformen und Höhen schaffen einen greifbaren und kleinteiligen Charakter. Die giebelständigen Gebäude richten sich zu besonderen Orten und bilden Plätze aus.

Der zentrale Wendekreis wird Richtung Westen an die Straßen Eckrehm und am Brackstock verlegt. Die Strandstraße wird dadurch zu einer ruhigen Fuß- und Fahrradstraße mit einheitlichem Bodenbelag, welche nur für den Lieferverkehr und Anlieger*innen befahrbar ist. Am ehemaligen Wendekreis entsteht ein öffentliches Gemeindehaus mit einem vorgelagerten, begrünten Platz, der die Festtagswiese und die Strandstraße miteinander verbindet. 

Die Ost-Promenade wird von giebelständigen Häusern, welche Richtung Meer „blicken“, definiert und von öffentlichen Erdgeschossen, wie Gastronomien und einer Herberge belebt. Im Norden bettet sich ein neuer Weg mit Stufenanlage in die Dünen und verbindet den Steilküstenweg mit der Promenade. Dadurch entsteht eine direkte Verbindung zum öffentlichen Parkplatz und zum Panoramaweg der Steilküste.

Im Süden rückt das neue Gebäude „Kiek in die See“ zurück und der Steg der Seebrücke Hohwacht wird zur Verlängerung der aufgewerteten Promenade. Giebelständige Häuser und öffentliche Erdgeschosse lassen die Promenade zur zweiten ortsprägenden Flaniermeile werden.

Die kleinteiligen Verbindungswege bilden neu gestaltete sekundäre Wege zum öffentlichen Parkplatz im Norden und zum bestehenden Steilküstenweg, die sich zurückhaltend in das Landschaftsbild einbetten. Der von Norden kommende Steilküstenweg wird dabei durch eine hochwertige Freiraumsequenz in organischen Schwüngen weitergeführt. Die neue städtebauliche Setzung gibt dem freien Wegegerüst mehr Raum und schafft eine großzügige Offenheit im belebten Mündungsbereich zur Strandstraße.

Gemeinsam mit der Verbindung vom öffentlichen Parkplatz wird der Steilküstenweg über einen neuen Platz mit angrenzendem Gemeindehaus zur Festtagswiese Alt-Hohwacht geführt.

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1. Diverse Typologien und wechselhafte Dachlandschaften

Traufständige Fischerbuden, giebelständige Hafenhäuser und L-förmige Giebelhäuser im Wechsel erzeugen eine Kleinteiligkeit und einen natürlich gewachsenen Maßstab.

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2. Kleinteilige Gebäudestrukturen

Kurze Fassaden und einfache wirtschaftliche Kubaturen unterstützen den lokalen und kleinteiligen Maßstab in Alt-Hochwacht und ermöglichen regelmäßige Einblicke in rückwärtige Gassen und Höfe.

 

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3. Belebte Erdgeschosse

An der Strandstraße und der Ostseepromande beleben dicht an den Straßenraum gesetzte, öffentliche Erdgeschosszonen den Freiraum und laden zum Verweilen ein.

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4. Robuste Vegetation

Um den grünen Eindruck auch auf der Strandstraße zu stärken werden neue, durchgrünte Platzsituationen vorgeschlagen, die mit ihrer klimaresilienten und pflegeextensiven Pflanzenauswahl den grünen Charakter stärken. Eine erhöhte Retentionsfähigkeit der Oberflächen und die Ausprägung als Blau-Grüne Infrastruktur bilden den Grundstock für eine dauerhaft nachhaltige Entwicklung.

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5. Entsiegeln und „verstecktes Parken“

Falls Stellplätze für Anwohner*innen auf dem eigenen Grundstück verortet werden müssen, werden diese zu Teilen als überdachte Parkplätze in den Nord-Ost ausgerichteten Gebäudekörpern untergebracht. Die Höfe und Zwischenräume werden als qualitative Außenräume frei gehalten und eine vollständige Versiegelung kann verhindert werden.

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6. Dauerwohnen 

An der öffentlichen Strandstraße wird das Wohnen für lokale Bewohner*innen verortet und belebt so ganzjährig den Ortskern. Die Bündelung des öffentlichen Lebens stärkt die Identität des Ortes und sorgt für ein aktives Miteinander.

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7. Nützliche Dächer

Die Dachflächen werden je nach Ausprägung und Ausrichtung begrünt oder mit Photovoltaik versehen um die Versiegelung gering zu halten und die Gebäude mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Der sanfte Übergang in die Dünen-Landschaft wird durch die Gründächer im Norden unterstrichen.

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Freiraum, Entsiegelung und Wassermanagement

Bei der Entwicklung des öffentlichen und privaten Freiraums stehen Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, sowie die Belebung des Stadtraums im Vordergrund. Dafür wird die Strandstraße umgestaltet, durch blühende Gehölzreihen ergänzt und auf den Platzflächen mit einem sickerfähigem Ökopflaster aufgewertet. Hier befinden sich grüne Inseln, die mit ihrer angepassten Pflanzenwahl aus Klimagehölzen Schatten spenden und qualitätsvolle Räume zum Zusammentreffen ausbilden. Auch die Promenade wird in ihrer Gestaltung aufgewertet und durch identitätsstiftendes Mobiliar ergänzt. Der Kontakt zum Wasser wird bereits auf der Platzfläche über ein eingebettetes Fontänenfeld als Wasserspiel aufgebaut und über großzügige Zugänge zum Strand und grüne Vegetationsinseln unterstrichen. 

Ein feingliedriges Wegenetz entsiegelt den Bestand und unterstreicht die sympathische, kleinteilige städtebauliche Situation. In den rückwärtigen grünen Wohnhöfen werden privatere Gartenräume zur Nutzung für Ferienwohnungen ausgebildet. 

Insgesamt wird durch die zukunftsorientierte Umgestaltung der Freiräume der grüne Charakter Alt-Hohwachts unterstrichen und in zentralen, belebten Bereichen neu inszeniert.  

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